Fachkrankenschwestern und -pfleger für Intensivpflege und Anästhesie kommen auf der Intensivstation, im Aufwachraum sowie als Assistenz bei Operationen zum Einsatz. Durch ihre fachliche Weiterbildung übernehmen sie mehr Aufgaben und Verantwortung als herkömmliche Pflegekräfte. Dementsprechend werden sie auch höher entlohnt. In diesem Artikel erfährst du mehr über die Aufgaben und die Ausbildung von Fachkrankenpflegekräften für Intensivpflege und Anästhesie.
Das Wichtigste in Kürze
- Fachpflegekräfte für Intensivpflege und Anästhesie kommen in Krankenhäusern, ambulanten Arztpraxen, Pflegeheimen und -diensten zum Einsatz.
- Ihre Aufgaben umfassen die intensivmedizinische Betreuung, die Vorbereitung und Überwachung von Narkosen sowie Vitalfunktionen und grundpflegerische Tätigkeiten.
- Die Weiterbildung in der Fachkrankenpflege dauert zwei Jahre und erfolgt in der Regel berufsbegleitend.
Die Aufgaben in der Intensivpflege und Anästhesie
Genau wie alle Pflegekräfte im Krankenhaus arbeiten Fachkrankenschwestern und -pfleger für Intensivpflege und Anästhesie eng mit Ärzten, Ärztinnen und dem restlichen medizinischen Fachpersonal zusammen. Neben der allgemeinen Betreuung von Patienten und Patientinnen übernehmen sie außerdem:
- Vorbereitung von Narkosen
- Überwachung während einer Narkose
- Intensivmedizinische Betreuung auf der Intensivstation und im Aufwachraum
- Überwachung der Vitalfunktion bei kritischen Patienten und Patientinnen
- Grundpflege inklusive des Legens von Kathetern und Sonden
- Verwaltung und Verabreichung von Arzneimitteln
- Dokumentation und Bürotätigkeiten
Der wichtigste Einsatzort für Fachpflegekräfte für Intensivpflege und Anästhesie sind Krankenhäuser. Vereinzelt sind sie aber auch in Arztpraxen, vor allem, wenn dort Operationen durchgeführt werden, in ambulanten Pflegediensten und in Altenheimen angestellt.
Die Ausbildung zur Fachpflegekraft
Die Ausbildung zum Fachkrankenpfleger und zur Fachkrankenschwester erfolgt in Deutschland auf Grundlage der Fachweiterbildungsordnung des jeweiligen Bundeslands. Dementsprechend gibt es leichte Unterschiede und keine einheitlichen Regelungen. Da die Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege einen Standard für die Weiterbildung erarbeitet hat, gibt es jedoch auch keine allzu großen Unterschiede.
Um eine Weiterbildung in der Fachpflege für Intensivpflege und Anästhesie zu machen, brauchst du zuerst eine abgeschlossene Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege oder ein Examen als Krankenpflegefachkraft. Da die Fachweiterbildung berufsbegleitend stattfindet, brauchst du außerdem eine Stelle in der Intensiv- oder Anästhesiepflege, um die praktischen Aspekte lernen und anwenden zu können.
In der Regel dauert die Ausbildung zur Fachkrankenschwester oder zum Fachkrankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie zwei Jahre. In dieser Zeit absolvierst du 780 Stunden Theorie und 1.800 Stunden praktischen Unterricht. Am Ende der Fachweiterbildung musst du eine staatliche Prüfung mit einem praktischen, schriftlichen und mündlichen Teil ablegen. Danach darfst du die geschützte Bezeichnung „Fachkrankenschwester oder Fachkrankenpfleger für die Intensiv- oder Anästhesiepflege“ führen.
Eine bestandene Abschlussprüfung berechtigt dich auch für ein Studium in fachbezogenen Studienfächern. So kannst du auch ohne Abitur über eine sogenannte Meisterzulassung an die Universität oder Hochschule kommen und dich dort zusätzlich weiterbilden.
Vor- und Nachteile der Intensiv- und Fachkrankenpflege
Fachkrankenpflegekräfte sind gesucht. Mit der entsprechenden Weiterbildung findest du über eine Personalvermittlung in der Pflege schnell eine neue Stelle. Außerdem genießt du mit einer erfolgreich abgeschlossenen Weiterbildung zur Pflegekraft in der Intensivpflege und Anästhesie folgende Vorteile:
- Höheres Gehalt
- Mehr Ansehen bei Patienten, Patientinnen und dem medizinischen Fachpersonal
- Spannendere Aufgaben
- Mehr Befugnisse
- Zugangsberechtigung für ein medizinisches Studium
Nachteile der Fachkrankenpflegeausbildung sind hingegen:
- Kosten für die Weiterbildung
- Höhere Belastung während der Weiterbildung neben dem Beruf
- Mehr Verantwortung als Fachkrankenpflegekraft
- Höhere psychische Belastung auf der Intensivstation