Was ist die Anästhesie?

Das griechische Wort Anästhesie bedeutet so viel wie „ohne Wahrnehmung“ oder „Unempfindlichkeit“. In der Medizin ist damit das fehlende Schmerzempfinden, das durch Medikamente für einen bestimmten Zeitraum unterdrückt wird, gemeint. Das Wissen über diese Form der Betäubung lernst du auf dem Fachgebiet der Anästhesiologie. Eingeleitet wird die Narkose von einem Anästhesisten oder einer Anästhesistin. 

Anästhesist bei der Arbeit
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Anästhesie unterdrückt das Schmerzempfinden. 
  • Sie wird durch die Verabreichung von Medikamenten ausgelöst. 
  • Eine Anästhesie ist die Voraussetzung für operative Eingriffe. 
  • Innerhalb der Anästhesie unterscheidet man verschiedene Varianten. 
  • Geschulte Pflegekräfte verabreichen die dafür nötigen Medikamente. 
  • Anästhesisten und Anästhesistinnen können die Dosierung genau einschätzen. 

Was genau passiert bei der Anästhesie? 

Als Anästhesist oder Anästhesistin leitest du die Narkose in mehreren Schritten ein. Zuerst intubierst du den Patienten oder die Patientin. Anschließend verabreichst du über eine Vene ein Schmerzmittel sowie ein Schlafmittel. Ist die zu operierende Person eingeschlafen, führst du die Beatmung mit einem Beatmungsbeutel fort. Erst jetzt spritzt du das muskelentspannende Medikament, das das Schmerzempfinden ausschaltet. Die weitere Beatmung erfolgt über einen Schlauch in der Luftröhre.


Warum ist die Anästhesie so wichtig?  

Die Anästhesie ist bei den verschiedensten medizinischen Eingriffen notwendig. Dazu gehören nicht nur die klassischen großen Operationen. Auch für die Durchführung zahlreicher Diagnosen, in der akuten Schmerzbehandlung und in der Intensivmedizin kommt die Anästhesie zum Einsatz. Für die Narkose gibt es also ein breites Anwendungsgebiet, zum Beispiel bei:

  • Blinddarm-Entfernung bei Kindern
  • Kaiserschnittoperationen bei Frauen in den Dreißigern
  • Darmspiegelungen bei älteren Patienten und Patientinnen

Welche Formen von Anästhesie gibt es? 

Vielleicht hast du auch schon ähnliche Begriffe wie Narkose oder lokale Betäubung gehört. Wir geben dir einen Überblick über die Unterbegriffe in der Anästhesiologie. Der Begriff Anästhesie ist der Überbegriff für unterschiedliche Arten der Betäubung: 

  • Allgemeinanästhesie und synonym Narkose oder Vollnarkose
  • Lokalanästhesie oder örtliche Betäubung
  • Regionalanästhesie oder Teilnarkose, zum Beispiel im Rückenmark
  • Sedierung oder Kurznarkose

Worin unterscheiden sich Narkose, Vollnarkose und lokale Betäubung? 

Die Narkose beziehungsweise die Vollnarkose bezeichnet die vollkommene Betäubung des gesamten Körpers. Dabei werden deine Patienten und Patientinnen in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt. Eine Maschine übernimmt die Atmung während der Vollnarkose. Eine lokale Betäubung wirkt hingegen nur an einer bestimmten Körperstelle. In diesem Fall bleibt der oder die Betroffene bei Bewusstsein.


Wieso braucht man dafür besonders geschulte Pflegekräfte?

Die Anästhesie bedarf einer geschulten Einleitung, Ausleitung und Nachbetreuung. Dafür müssen die Fachkrankenpfleger für Anästhesie über umfangreiches, medizinisches Fachwissen verfügen.  Zudem müssen sowohl Krankenpfleger in Zeitarbeit als auch fest angestelltes Pflegepersonal die Medikamente der Anästhesie kennen. Dank der langen Erfahrung kann die moderne Anästhesiologie die Dosierung individuell anpassen. Dabei berücksichtigst du die körperliche Verfassung und die Krankengeschichte.